Tour-Nummer: 02 / 2008
Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache. Aber Julia bleibt hartnäckig. Immerhin: Die Sonne scheint, und für einen Sonntag sind wir früh wach geworden. Also lasse ich mich – ihr zuliebe – breit schlagen: zu einer Inline-Skating-Tour durch Friedrichskoog. Am Anfang geht das Fahren ganz leicht. Mit etwa 90 km/h rasen wir durchs flacher werdende Land. Meine neuen Inliner neben mir auf dem Sitz, Julia mir gegenüber.
Bahnfahren ist doch was Herrliches. In St. Michaelisdonn müssen wir raus. Von dort gehts dann mit dem Bus weiter bis zur Haltestelle „Friedrichskoog-Spitze". Auf dem Weg zum Deich kommen wir am „Strandkiosk" vorbei: „Bismarck-Brötchen 2,- Euro". Mir knurrt der Magen. Doch Julia ist unerbittlich. Immerhin hilft sie mir in die Inliner und zeigt mir, an welchen Stellen die Knie- und Ellenbogenschoner anzulegen sind. Dann ist es so weit: Ich stehe auf acht Rädern!
Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten fährt es sich wie von selbst, vorbei an Wiesen und stattlichen Höfen. Am Ende der ersten Etappe rasten wir am Ortseingang – direkt neben der Hochzeitsmühle „Vergissmeinnicht“. Anschließend gehts weiter bis zum Hafen, in dem die größte Krabbenkutterflotte der Westküste liegt. Nach einer kurzen Steigung kommen wir zur Seehundstation und schnallen die Inliner ab. Aber kaum haben wir uns etwas umgesehen und ausgeruht, drängt Julia wieder zum Aufbruch.
Als sich am Abend unser Bus an der Spitze von Friedrichskoog in Bewegung setzt, zittern mir etwas die Knie. Aber Julia sagt: „Du kannst gar nicht mal so schlecht skaten." – und dafür hat sich der Tag doch allemal gelohnt.
Michael Fische
Ö: Aus Itzehoe und Heide stündlich mit der Nord-Ostsee- Bahn bis St. Michaelisdonn, von dort weiter mit den Buslinien 2509 und 2510 über Marne (umsteigen am ZOB) nach Friedrichskoog.
Info
Direkt am Deich liegt das Restaurant "Zur Spitze". Hier gibt es künstliche Krabben frisch vom Friedrichsköger Kutter und viele andere Spezialitïäten aus dem Meer. Deichrestaurant Zur Spitze, Koogstraße 140, Friedrichskoog, T. 048 54/12 62, kein Ruhetag.
Wo geht der Einsiedlerkrebs eigentlich zum Klo? Und was macht der Wattwurm im Winter? Antworten auf diese und andere Fragen zur reichen Naturlandschaft Wattenmeer gibt es bei den Schutzstationen Wattenmeer. Eine davon mit Nationalparkausstellung befindet sich in Friedrichskoog an der Südseite des Hafens. Die Schutzstation Friedrichskoog bietet außerdem naturkundliche Watterkundungen, Vogelexkursionen, Salzwiesenexkursionen, Diavortr�ge und landeskundliche Radtouren an.
Nationalpark-Infozentrum Schutzstation Friedrichskoog, S�dseite Hafen, 25718 Friedrichskoog, T. 048 54/16 48, ab Mai Di. und Do. 14:00-18:00 Uhr, Sa., So. und feiertags 10:00-18:00 Uhr, zwischen Nov. und Apr. Sa., So. und feiertags 11:00-17:00 Uhr,
www.schutzstation-wattenmeer.de
Kleine und große Kunstwerke aus Steinzeugton gibt es im „Töpfer Atelier“ in der Hafenstraße. Wer ein schönes Mitbringsel oder besonders schlicht-schönes Keramikgeschirr sucht, wird hier sicher fündig. Die Besitzerin Annegreth Mohr ist gelernte Keramikerin und seit 1986 anerkannte Meisterin. Töpfer Atelier, Annegreth Mohr, Hafenstraße 115, Friedrichskoog, T. 04854/691. Keine festen Öffnungszeiten.
Auf 400 qm findet sich im drittgrößten Freimaurermuseum Europas eine Sammlung über freimaurerisches Brauchtum. Gezeigt werden Gebrauchsgegenstände wie Logenhammer, Schürze, Pokale und schöne Trinkbecher. Insgesamt bietet die Schau einen guten Überblick über freimaurerische Kulturgeschichte. Freimaurermuseum, Meldorfer Str. 2, 25693 St. Michaelisdonn, T. 04853/1721, keine festen Öffnungszeiten, Besichtigungen von Freimaurern, Nichtfreimaurern und Gruppen nach telefonischer Rücksprache, Führungen bei Bedarf.
Ö: Aus Itzehoe und Heide stündlich mit der Nord-Ostsee-Bahn bis St. Michaelisdonn.