Tour-Nummer: 02 / 2011
Es ist Samstag, kurz vor acht Uhr morgens. „Raus aus den Federn!“, triezt Christine den sonst so morgenmuffeligen Alexander. Doch der lässt er sich von ihrer blendenden Laune anstecken. „Auf nach Barmstedt!“ ist seine prompte Antwort. Wenig später sind sie mit dem Bus unterwegs zum Kieler Hauptbahnhof, wo sie Christian und Nina treffen. Mit heißem Kaffee und dem Schleswig-Holstein-Ticket geht es ab in den Zug.
Eine gute Stunde später betritt die Gruppe mit hörbarem Magenknurren Barmstedter Boden. „Zum Café Schlossgefängnis!“, gibt Alexander die Richtung vor. Das Café liegt direkt hinter einer kleinen Brücke, die von Seerosen umgeben zur Schlossinsel führt, und unter dem Sonnensegel der Café-Terrasse kann man einen malerischen Ausblick genießen.
Schräg gegenüber in der Remise, inmitten liebevoll in Handarbeit gefertigter Tassen, Türschilder, Fliesentische und vieler anderer Unikate, bemalt die Keramikkünstlerin Andrea Marjanowic gerade eine frisch getöpferte Obstschale. Wir nehmen uns die Zeit für einen Abstecher in den beeindruckenden Remisengarten: eine zauberhafte Oase voller Keramikkunststücke, die im Sonnenlicht blitzen.
Nach einem Spaziergang zum Herrenhaus der Schlossinsel geht es schließlich mit dem Tretboot auf den Rantzauer See. Während die Sonne ihre letzten Strahlen durch die Baumwipfel schickt, seufzt Christine: „Hach, irgendwann geht auch der schönste Tag zu Ende.“ Nina pflichtet ihr bei: „Und man kann leider nichts daran ändern.“ Die beiden Jungs stellen daraufhin das Treten ein und lehnen sich entspannt zurück: „Doch, wir bleiben einfach hier!“
Alexander Kurzhöfer
Ö: Ab Elmshorn und ab Henstedt-Ulzburg fährt die AKN mindestens stündlich bis zur Haltestelle „Barmstedt Brunnenstraße“. Dort angekommen, folgt man der Kleinen Gärtnerstraße über die Seestraße zum Roissy-En-Brie-Platz. Hier geht es in das Naherholungsgebiet am Rantzauer See. Fußweg: ca. 10 Minuten.
Info
Wer sich an heißen Tagen abkühlen möchte, kann im Rantzauer Strandbad im See abtauchen, während sich Kinder am künstlich angelegten Strand im Sandburgen-Bauen üben. Öffnungszeiten: Mo. 13:00–19:00 Uhr und Di.–So. 10:00–19:00 Uhr; Eintritt für Kinder und Jugendliche 1 Euro, Erwachsene 1,50 Euro.
Es müssen zwar keine Wanderstiefel sein, aber beim Flanieren über die Schlossinsel führen die Wege zumeist über Pflasterstein, mit dem wohl schon die festlichen Gesellschaften der Rantzauer Grafen zu kämpfen hatten.
Stilecht als Gefangener eingekleidet, speist man aus Blechschüsseln und Näpfen. Gereicht werden gewürztes Wasser, Nageknochen und vieles mehr – bis zum Freigang ausgerufen wird. Was sich genau dahinter verbirgt, erfahren Sie unter www.schlossgefaengnis.de, buchbar ab 15 Personen.
Im Heimatmuseum erfährt man alles über die Geschichte der ehemaligen „Freien Reichsgrafschaft Rantzau“ und über die Stadtgeschichte Barmstedts, das im 19. Jahrhundert eine bedeutende Schuhmacherstadt war. Öffnungszeiten: Sa. + So. 14:00–18:00 Uhr (an anderen Tagen nach Vereinbarung).
Sich selbst oder Ihren Liebsten. Andrea Marjanowic arbeitet in der Remise auf der Schlossinsel und fertigt individuelle Keramiken nach Ihren Wünschen. Näheres unter www.individuellekeramik.de.