Tour-Nummer: 06 / 2014
Es begann mit einem Husten und einem Gesundheitsvortrag meines Nachbarn: Mit regelmäßigen Kneipp-Anwendungen wäre das nicht passiert. Damit hatte er mich neugierig gemacht. Ich wollte mir ein Kneippbecken mal etwas genauer anzuschauen und machte mich auf den Weg nach Bad Bramstedt in den Garten der Sinne.
In der Kneippanlage dort steigt gerade Ursula Groth aus dem Becken, Vorsitzende des Kneipp Verbandes Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. Sie erklärt mir, dass ich beim Wassertreten das Bein vollständig aus dem Wasser heben und wieder eintauchen soll. Leider stelle ich mich dabei nicht sonderlich geschickt an, sodass meine hochgekrempelten Hosenbeine klitschnass werden. Um meine Füße anschließend wieder zu erwärmen, empfiehlt mir Ursula Groth, im „Garten der Bewegung“ barfuß über den Rasen zu gehen und anschließend im „Garten des Tastens“ den Barfußpfad zu durchlaufen. Es ist ungewohnt, mit nackten Füßen über Tannenzapfen, Moosflächen und Kiesel zu spazieren, soll aber den Bewegungsapparat schulen und die Abwehrkräfte stärken.
Nachdem sich Ursula Groth verabschiedet hat und ich wieder im Zug sitze, halte ich meine nassen Hosenbeine vor die Heizung und lasse nicht nur Bad Bramstedt, sondern auch mein Vorurteil über das Kneippen hinter mir. Denn eins steht jetzt für mich fest: Kneippen ist gesund, macht richtig Spaß und soll ja auch gegen Husten helfen.
Daniel Hoth
Ab Neumünster fahren die Züge der AKN stündlich nach Bad Bramstedt.
Der Fußweg vom Bahnhof Bad Bramstedt bis zum Garten der Sinne dauert etwa 20 Minuten: Dazu der König-Christian-Straße in Richtung Süden folgen, die nach einigen Metern zum Lohstücker Weg wird. An der Kreuzung Lohstücker Weg/Vogelstange folgt man dem Lohstücker Weg nach rechts. Nach etwa 800 Metern links in die Straße am Köhlerhof und das Mercure Hotel umgehen bis zum Garten der Sinne mit Kneippanlage.
Mit der Wechseldusche in den Tag starten. So wird’s gemacht: Heiß duschen und sich dabei strecken. Anschließend in folgender Reihenfolge mit kaltem Wasser abbrausen: rechtes Bein, linkes Bein; rechter Arm, linker Arm; dann Brust, Bauch und Nacken.
Es gibt zwei Faustregeln für eine ausgeglichene und gesunde Ernährung. Erstens: Die Essensmenge, die in einer Hand Platz findet, reicht für eine Mahlzeit völlig aus. Zweitens: Wer merkt, dass er gegessen hat, hat zu viel gegessen.
Mit Kneipp mehr Bewegung in den Alltag bringen. Da hilft es bereits, statt des Fahrstuhls öfter mal die Treppen zu nehmen, den Weg zur Arbeit auf dem Fahrrad und nicht im Auto zurückzulegen oder sich einfach in der Mittagspause zehn Minuten die Beine zu vertreten.
Mit Kneipp der Erkältung an den Kragen: Wer sich bei den nächsten Halsschmerzen Linderung verschaffen möchte, sollte Salbei-, Thymian- oder Kamillentee trinken. Diese Kräuter wirken entzündungshemmend, beruhigend und antibakteriell.
Mehr Zeit durch Kneipp: Wer sein Handeln ordnet, gewinnt mehr Zeit für sich selbst. Arbeit ist Arbeit, Sport ist Sport und wer auf dem Sofa entspannt, kann nicht gleichzeitig E-Mails beantworten. Wer hart arbeitet, sollte sich mindestens einmal am Tag Zeit nur für sich selbst nehmen.