Tour-Nummer: 05 / 2019
Trudi und Ludwig drehen auf. Die beiden schwarz-weiß gescheckten Turopolje Schweine pflügen kraftvoll durchs Wasser, während wir in der Arche Warder auf einer Plattform über dem Schweinegehege mit Teich stehen und ihre schwimmerische Eleganz bewundern.
„Eigentlich bewegen die sich gar nicht so schnell“, lächelt Stefanie Klingel und lässt noch zwei Ecken Fladenbrot ins Wasser klatschen. „Das Brötchen macht’s.“ Die studierte Pädagogin bietet in der Arche unter anderem Führungen an und ist heute unsere persönliche Begleitung – mit einem Bollerwagen voller Salat und Äpfel, einem Beutel der tierparkeigenen Futtermischung und diversen Brötchen.
Unser Programm ist stramm: Als nächstes die Esel, dann geht es zu den Babyschweinen und zum Schluss zu den Kaninchen. Dabei ist das nur ein Bruchteil dessen, was es in der Arche zu sehen gibt: Mehr als 1.200 Tiere und über 80 zum Teil bedrohte Haus- und Nutztierrassen leben hier auf über 40 Hektar.
Als wir alles verfüttert haben, treten wir den Marsch Richtung Ausgang an. Aber bevor der Bus nach Hause kommt, geht es noch für ein kurzes Picknick und eine Runde Toben auf den Spielplatz. An der Bushaltestelle planen wir schon unseren nächsten Besuch und ich kann die ganze Zeit nur an eines denken: an diese unglaubliche Eleganz der Schweine.
Henning Krönigkeit
Aus Kiel entweder mit der Buslinie 4610 Richtung Itzehoe bis „Langwedel Denkmal“. Aus Hamburg mit dem RE 7 bis Nortorf oder RE 4615 in Richtung Brahmsee bis „Langwedel Denkmal“. Bis zu Arche sind es dann noch rund 1.200 Meter Fußweg.
Arche Warder
Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen e. V.
Langwedeler Weg 11
24646 Warder
www.arche-warder.de
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr, im Herbst und Winter bis zum Einbruch der Dunkelheit. Einlass von März bis Oktober: 10 und 17 Uhr, von November bis Februar: 10 bis 16 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Kinder bis 14 Jahre 5 Euro, Kinder unter 4 Jahre frei. Bollerwagen: 4 Euro pro Besuch. Futter: 2 Euro pro Beutel.
Barrierefreiheit:
Für Rollstuhlfahrer sind Eingangsbereich inklusive Restaurant, das Tierschauhaus und der Streichelhof problemlos geeignet. Im Park sind die Wege je nach Witterung an manchen Stellen nur mit einer Begleitperson zu bewältigen (Sandboden, Steigungen). Ein Behinderten-WC ist vorhanden. Darüber hinaus bietet die Arche auf Wunsch spezielle Führungen für Menschen mit Behinderungen an.
Wer 40 Hektar nicht einfach nach Gefühl ablaufen möchte, für den hat die Arche drei Touren unterschiedlicher Länge ausgearbeitet: von der rund halbstündigen Schnuppertour über die einstündige Genießertour bis zur dreistündigen Walkingtour. Infos dazu gibt’s am Eingang.
In fünf rustikalen Holzhütten mit zwei bis fünf Schlafplätzen kann man in direkter Nachbarschaft zu den Weiden der Tiere übernachten. Eine Heizung gibt’s nicht, aber dafür ein Extraportion Abenteuer-Feeling. Pro Nacht zahlen Erwachsene 20 Euro, Kinder 10 Euro.
Die Arche Warder ist ein gemeinnütziger Verein, der sich in erster Linie durch Eintrittsgelder und Spenden finanziert. Wer ihn unterstützen möchte, hat vielfältige Möglichkeiten: zum Beispiel durch Spenden, eine Fördermitgliedschaft oder eine Projekt- oder Tierpatenschaft.
Nach einen langen Tag voller Tiere, Information und Erlebnisse zu erschöpft zum Einkaufen? Kein Problem. Im Online-Shop der Arche kann man Erinnerungsstücke und kleine Geschenke bequem vom Sofa aus bestellen – vom Frühstücksbrett bis zum Sportbeutel.
In der Steinzeit-Siedlung der Arche kann man einen Eindruck davon bekommen, wie Mensch und Tier im Jahr 3.200 v. Chr. zusammen lebten. Zweimal pro Jahr findet die Veranstaltung „Steinzeit live“ statt, für Kinder können hier Steinzeit-Geburtstag feiern und Gruppen oder Schulklassen Steinzeit-Aktionen erleben.
Nach einen Tag an der frischen Luft, gibt’s im Restaurant FARMKÜCHE auf dem tierpark-Gelände die verdiente Stärkung. Auf den Tisch kommen bevorzugt heimische Produkte und Fleisch der hauseigenen Tiere. Auch vegetarische und vegane Gerichte stehen zur Auswahl.