Ausschreibung Marschbahn: DB Regio fährt weiter zwischen Westerland und Hamburg
Zuschlag erteilt – Verkehrsvertrag beginnt 2025 – Fokus auf Betriebsqualität
Die DB Regio AG wird auch in Zukunft als Verkehrsunternehmen zwischen Westerland und Hamburg-Altona unterwegs sein: Das Land Schleswig-Holstein hat das Unternehmen nun offiziell mit dem künftigen Verkehr auf den Bahnlinien RE 6 Westerland – Hamburg-Altona und RB 62 Heide – Itzehoe beauftragt. Der Wirtschafts- und der Finanzausschuss hatten der Vergabeempfehlung für das so genannte Bahnnetz West im Januar zugestimmt, die Widerspruchsfrist für unterlegene Bieter ist inzwischen abgelaufen und der Zuschlag wurde erteilt.
Der Start des Vergabeverfahrens war am 15. März 2023. Insgesamt waren sechs Bieter an der europaweiten Ausschreibung beteiligt. DB Regio hatte in der Ausschreibung des Landes das beste Angebot abgegeben. Der neue Verkehrsvertrag soll von Dezember 2025 bis Dezember 2034 gelten.
Minister Claus Ruhe Madsen: „Ich freue mich, dass wir durch die Ausschreibung ein gutes Ergebnis für den herausfordernden Verkehr auf der Marschbahn erzielen konnten und mit DB Regio weiter einen erfahrenen Partner an unserer Seite haben. Ziel ist es nun vor allem, Wege aus der schlechten Betriebsqualität zu finden. Das ist das Schwerpunktthema des neuen Verkehrsvertrags, der umfangreiche neue Qualitätsregelungen beinhaltet.“
Die Eckdaten zum neuen Verkehrsvertrag:
• Die bestehenden Fahrzeuge und die Werkstatt in Husum sind auch in Zukunft für den Verkehr und die Instandhaltung auf der Marschbahn vorgesehen.
• Die Marschbahn-Fahrzeuge werden vor Beginn des neuen Verkehrsvertrags umfassend modernisiert. Dabei sollen u.a. Sitzpolster, Armlehnen und die Lackierung erneuert, WLAN und Steckdosen an jedem Sitzplatz nachgerüstet und zusätzliche Rollstuhlstellplätze sowie Begleitsitze eingerichtet werden. Das Refresh soll wieder komfortablere Fahrten ermöglichen, zeitgemäße Modernisierungen einbringen – und zugleich den Werterhalt der Fahrzeuge sichern.
• Der Fahrplan entspricht im Wesentlichen dem Status quo.
• Die Verbesserung der Betriebsqualität war ein Schwerpunktthema in der Ausschreibung. Die neuen Verkehrsverträge beinhalten umfassende Qualitätsvorgaben für Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ersatzverkehr und Fahrgastinformation und deutlich verschärfte finanzielle Anreize für das Verkehrsunternehmen, die Betriebsqualität zu verbessern.
• Zur Steigerung von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit soll auch die Strecke durchgehend zweigleisig ausgebaut werden – das soll in der Laufzeit des neuen Verkehrsvertrags geschehen.
• Ferner stellt das Land dem Verkehrsunternehmen zwei zusätzliche Loks bereit, um die Fahrzeugverfügbarkeit und somit auch die Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs zu verbessern.
• Das Land plant, die Bahnstrecke nach Westerland innerhalb der Laufzeit des neuen Verkehrsvertrags zu elektrifizieren und die störanfälligen Dieselloks durch zuverlässige und umweltfreundliche E-Loks zu ersetzen.
• Der Bahnverkehr leidet deutschlandweit unter einem Mangel an Triebfahrzeugführer*innen. Das ist auch auf der Marschbahn ein Problem. Daher ist vorgesehen, dass zur Betriebsaufnahme 25 zusätzliche Triebfahrzeugführer*innen ausgebildet werden und im Anschluss während der gesamten Vertragslaufzeit jedes Jahr fünf weitere Triebfahrzeugführer*innen.