Begleitforschung für On-Demand-Angebote
Ein Jahr nach dem Start des On-Demand-Angebots remo beginnt nun die mobilitätssoziologische Begleitforschung, um den flexiblen Shuttle-Dienst noch besser zu machen.
Das wissenschaftliche Ohr an den Lippen der Fahrgäste: „Fühlen Sie sich sicher?“, „Warum nutzen Sie remo?“, „Wo möchten Sie hinfahren?“, „Wären Sie auch ohne remo unterwegs gewesen?“: Diese und viele weitere Fragen sollen wertvolle Erkenntnisse liefern, wie nicht nur der On-Demand Shuttle-Service remo in Rendsburg, sondern auch weitere On-Demand-Projekte in Schleswig-Holstein noch besser werden können.
Nach dem ersten Betriebsjahr von remo startet nun die Begleitforschung zum Mobilitätsangebot, die in den kommenden zwei Jahren von Prof. Dr. Katharina Manderscheid von der Uni Hamburg geleitet wird. Neben quantitativen Erhebungen sind auch qualitative Befragungen der Fahrgäste im Shuttle vorgesehen. So sollen die Bedarfe der Fahrgäste noch genauer ermittelt und untersucht werden, ob beispielsweise Betriebszeiten ausgeweitet werden sollten oder wie das Mobilitätsangebot insgesamt optimiert werden kann.
Zum Auftakt der Begleitforschung betonten Staatssekretär Tobias von der Heide und Kreispräsidentin Dr. Juliane Rumpf in ihren Grußworten, dass On-Demand-Angebote ein wichtiger Schritt hin zu nachhaltiger Mobilität sein können und lobten die Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität, Barrierefreiheit, Inklusivität, Nachhaltigkeit und Effizienz.
Ziel und Gegenstand der mobilitätssoziologischen Begleitforschung ist die Einschätzung der Nutzungspotenziale des Angebots. Insbesondere soll ermittelt werden, für welche sozialen Gruppen und im Kontext von welchen Aktivitäten das Angebot eine attraktive Verkehrsoption darstellt. Damit verbunden ist die Frage, ob das Angebot die Lebensqualität in ländlichen Räumen verbessern kann und zur Stabilisierung regionaler und lokaler Gewerbestrukturen beiträgt. Zudem soll eine erste Einschätzung vorgenommen werden, ob der Ausbau solcher digital gesteuerten Nahverkehrsangebote einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit und einer Verkehrswende in ländlichen Räumen leistet dadurch, dass Autofahrten (und mittelfristig private (Zweit-) Autos) ersetzt werden können.
Das Mobilitätsangebot remo ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landes Schleswig-Holstein, des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der NAH.SH GmbH, das im August 2021 als Pilot-Projekt startete. Seitdem erfreut sich das flexible Shuttle-Angebot in der Region Rendsburg großer Beliebtheit. Bei remo handelt es sich um einen flexiblen On Demand-Verkehr, welcher am Wochenende in den Abendstunden ganz einfach per App buchbar ist – und das zum normalen Bus-Tarif. Als Reaktion auf die gute Auslastung des Angebots wurde die Fahrzeuganzahl um 25% Prozent erweitert, wodurch ca. 65% mehr Fahrten durchgeführt werden konnten. Außerdem wird in Kürze das Bediengebiet erweitert auf die Gemeinden Hohn, Alt Duvenstedt und Jevenstedt.
Mehr Informationen: https://nahshuttle.de/
Auf dem Foto v.l.n.r.: Staatssekretär MWVATT Tobias von der Heide, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der UHH Christoph van Dülmen, Prokuristin der NAH.SH GmbH Petra Coordes, Leiterin der Begleitforschung der Uni Hamburg Prof. Dr. Katharina Manderscheid und Präsidentin des Kreises Rendsburg-Eckernförde Dr. Juliane Rumpf vor den barrierefreien remo Shuttle-Fahrzeugen