Fahrzeugprobleme im Netz Ost: Einschränkungen bis ins neue Jahr
Wegen anhaltender Ausfälle der neuen Akku-Triebzüge, müssen sich Bahnreisende zwischen Kiel und Lübeck auch über Weihnachten und den Jahreswechsel auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.
Aktuell sind im Netz Ost nur knapp die Hälfte der Fahrzeuge der neuartigen Akkuzug-Flotte des Schienenfahrzeugherstellers Stadler einsatzbereit. Auch die vom Land über die DB-Regio als Puffer vorgesehene Transferflotte von 12 Zügen für das Netz Ost ist langfristig nicht voll einsatzbereit. Frühestens zum 7. Januar ist mit einer ersten leichten Verbesserung der Situation zu rechnen. Frühestens dann endet der aktuelle erixx-Ersatzfahrplan.
Zwischen Kiel und Lübeck fahren die Züge von erixx Holstein derzeit nur im Stundentakt. Die Strecke Kiel-Oppendorf bedient das Unternehmen mit einem Schienenersatzverkehr. Zwischen Lübeck und Lüneburg fährt erixx Holstein gemäß Regelfahrplan im Stundentakt.
Die Maluszahlung für den Schienenfahrzeughersteller für den holprigen Start des Großteils seiner bislang 34 an das Land für erixx Holstein und nordbahn ausgelieferten BEMUS bewegt sich absehbar auf eine Millionen-Strafe zu.
Software-Fehler legt Züge lahm
Laut Stadler betreffen die Probleme vor allem die Software der Züge. Dabei wird die interne Kommunikation zwischen verschiedenen Komponenten des Zuges gestört. Trete solch ein Fehler auf, muss nach Angaben von Stadler meist manuell ein Reset durchgeführt werden, bevor der Zug wieder fahren könne. Solche Kinderkrankheiten seien bei neu entwickelten Zügen nicht unüblich, heißt es von Stadler.
Stadler hat einen Plan entwickelt, mit dem sukzessive zum Februar 2024 die notwendige Stabilität in der Verfügbarkeit der Fahrzeugflotte gewährleistet werden soll.
Unterdessen haben das Land und die NAH.SH bei DB und AKN bereits zusätzliche Transferflottenfahrzeuge angemietet, um den Puffer weiter zu vergrößern. Aktuell gibt es außerdem Verhandlungen mit der Nordbahn, mit dem Ziel, einige von deren vertraglich zugesicherten BEMU-Zügen vorübergehend bei erixx einsetzen zu können, damit das Unternehmen auf eine größere Fahrzeugflotte zurückgreifen kann.
Derzeit fallen Fahrzeuge der Transferflotte – aufgrund von umfangreichen Schäden und einer angespannten Ersatzteillage – auch längerfristig aus.