Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
Verkehrsminister Madsen und Bürgermeister Lindenau
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Knapp 10 Millionen Euro Landesförderung für neuen Bahnhalt Lübeck-Moisling

Das Land Schleswig-Holstein fördert den Bau der neuen Station und die moderne Umfeldgestaltung. 11.500 Stadtteil-Bewohner*innen profitieren zukünftig vom neuen Halt und können ab Jahresende im Halbstundentakt nach Hamburg oder an den Strand fahren bei drastisch verkürzten Fahrzeiten.

Den Nahverkehr zu den Menschen bringen: Von der neu entstehenden Bahnstation Lübeck-Moisling profitieren rund 11.500 Einwohner*innen im Südwesten Lübecks. Das Land Schleswig-Holstein fördert dabei nicht nur den Bau der neuen Station, sondern auch die moderne Umfeldgestaltung, die aus dem Bahnhalt einen echten Mobilitätsknotenpunkt macht. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen hat Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, heute vor Ort einen Förderbescheid über rund 4,6 Millionen Euro übergeben– das sind 75 Prozent der gesamten Projektkosten, die die Stadt Lübeck einsetzen möchte.

Um das Umfeld auf den neuen Haltepunkt auszurichten, hat die die Stadt Lübeck einen gesamthaften Umgestaltungsprozess vorgesehen. Unmittelbar über dem Bahnhaltepunkt, auf der die Gleise überspannenden Brücke des Oberbüssauer Weges, entstehen neue Bushaltestellen, die kurze Wege und attraktive Umsteigezeiten bedeuten. Südlich der Bahnstation errichtet die Stadt 130 Park+Ride-Plätze. Der Bahnhalt wird barrierefrei angebunden. Daraus ergibt sich ein attraktives und niedrigschwelliges Angebot zum Umstieg in den Nahverkehr. Auch wettergeschützte Fahrradabstellplätze sind für die Zukunft geplant.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Wir wollen als Land mit den Kommunen gemeinsam daran arbeiten, mehr Menschen für den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu begeistern. Eine gut angebundene, moderne Station erleichtert diesen Umstieg ungemein. In Lübeck ist dies vorbildlich gelungen.“

Verkehrsminister Madsen, Bürgermeister Jan Lindenau und Jochen Schulz (NAH.SH) betrachten die Baustelle für den neuen Haltepunkt in Lübeck Moisling.

Verkehrsminister Madsen, Bürgermeister Jan Lindenau und Jochen Schulz (NAH.SH) betrachten die Baustelle für den neuen Haltepunkt in Lübeck Moisling. (Foto: Harald Haase)

Die Bahnstation wird voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 durch die RE-Linien 8 und 80 im Halb-Stunden-Takt bedient. Die Fahrzeit zwischen Lübeck Hauptbahnhof und Lübeck-Moisling beträgt dann nur fünf Minuten und die Fahrt von Lübeck-Moisling nach Hamburg Hauptbahnhof nur knapp 40 Minuten. Verglichen mit den heutigen Verbindungen über den Lübecker Hauptbahnhof reduzieren sich die Fahrzeiten um 50 bis 75 Prozent. Nach Hamburg Hauptbahnhof verkürzt sich die Fahrzeit um 35 bis 40 Minuten. Über Bad Oldesloe ergeben sich zudem Anschlüsse zu zahlreichen weiteren Zielen im Hamburger Osten. Mit der Durchbindung der RE-Fahrten nach Travemünde Strand werden zudem umsteigefreie Verbindungen an die Ostsee möglich.

Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck: „Mit dem neuen Haltepunkt und der sehr schnellen Verbindung nach Hamburg gewinnt der Stadtteil Moisling an Attraktivität. Die Moislinger:innen kommen so in wenigen Minuten zum Stadtzentrum. Auch die zahlreichen Arbeitgeber:innen in den Gewerbegebieten der benachbarten Lübecker Stadtteile werden von einer deutlich besseren Anbindung aus und in Richtung Hamburg profitieren.“

Dr. Arne Beck, Geschäftsführer NAH.SH: „Ab nach Hamburg oder direkt an den Strand – ohne Umstieg in rund 40 Minuten: Darauf können sich Fahrgäste, die bald am neuen Haltepunkt Lübeck-Moisling einsteigen, wirklich freuen. Mit der Etablierung des Deutschlandtickets ergibt sich zudem eine starke Vergünstigung für Pendler*innen nach Hamburg von 80 Prozent bzw. 200 Euro je Monat auf jetzt 49 Euro je Monat, bei gleichzeitig halbierter Reisezeit und Halbstundentakt von morgens früh bis in die Nacht.“

Der Bau des Bahnhaltepunktes ist ein Projekt der DB Station&Service AG, das vollständig durch das Land Schleswig-Holstein finanziert wird. Die Kosten betragen rund 5,1 Mio. Euro. Der Bau startete bereits im Januar 2023 und umfasst folgende Maßnahmen: Die zwei Außenbahnsteige werden so gebaut, dass perspektivisch der Einsatz von sehr langen Regionalzügen möglich ist. Sie erhalten ein taktiles Leitsystem, Wetterschutzhäuser und dynamische Fahrgastinformationssysteme. Der bestehende Lärmschutz sowie die Leit- und Sicherungstechnik werden angepasst. Die neue Station wird über Treppen und barrierefrei über Rampen zum Oberbüssauer Weg und über Wilhelm-Waterstrat-Weg erreichbar sein.

Folgende Verbesserungen ergeben sich für Fahrgäste, die zukünftig in Lübeck-Moisling einsteigen:

  • ohne Umstieg nach Hamburg oder zum Strand in Travemünde
  • weniger als 40 Minuten Fahrzeit nach Hamburg – also eine Verkürzung von 50 bis 75 Prozent im Vergleich zu heute
  • ab Lübeck Hauptbahnhof ein attraktiver und systematischer Anschluss in alle Richtungen, z.B. nach Kiel, Lüneburg, Schwerin, Neustadt und Fehmarn
  • neue und moderne Fahrzeuge mit deutlich übergesetzlicher Barrierefreiheit, viel Platz, W-LAN
  • klimaneutrale E-Mobilität für Alle: Mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs zum Strand oder nach Hamburg