Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
10 Jahre Verbund
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Nahverkehrsverbund NAH.SH wird 10 Jahre alt

Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein wird 10 Jahre alt und hat neben vielen Meilensteinen bei Tarif, Kommunikation und Angebotsverknüpfung im Jahr 2023 einen Fahrgastrekord im Bahnverkehr aufgestellt.

Ein Jahrzehnt Einsatz für einen besseren Nahverkehr: Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein NAH.SH feiert seinen 10. Geburtstag. Gemeinsam mit seinen Partner*innen hat der Verbund wichtige Meilensteine für den Nahverkehr erreicht. Ein Grund, um sich auszuruhen ist das aber nicht, sind sich NAH.SH, Land, Kreise und kreisfreie Städte einig.

Am 24. November 2014 war der offizielle Verbundstart. Im Oktober 2014 hatten Vertreter*innen des Landes, der Kreise und der kreisfreien Städte die Verbundgründung formal auf den Weg gebracht. Ihr Ziel: Gemeinsam wollten sie den Nahverkehr für die Herausforderungen der Zukunft rüsten. Aus der ehemaligen LVS Schleswig-Holstein, die als Aufgabenträger vor allem für die Organisation des Schienenpersonennahverkehrs zuständig war, wurde die NAH.SH GmbH. Der Verbund sollte sich künftig um die gesamte öffentliche Mobilität in Schleswig-Holstein kümmern. Seitdem hat sich viel getan.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Die Verbundgründung war der richtige Schritt, um die Nahverkehrsakteure näher zusammenzubringen und eine gemeinsame Blickrichtung auf den Nahverkehr zu schaffen. Davon sollten möglichst viele Menschen in Schleswig-Holstein profitieren – egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Mit vielen Projekten haben wir das geschafft – und daran arbeiten wir auch in Zukunft kontinuierlich weiter.“

Der Bus gehört dazu
Unter dem Dach der NAH.SH wollten die Aufgabenträger Bahn und Bus besser verknüpfen. An vielen Bahnstationen im Land wurden Umstiege zwischen den Verkehrsmitteln verbessert und die Zubringerlinien gestärkt. Die Kreise und Städte haben neue Buslinien auf den Weg gebracht und investieren mehr in den Nahverkehr als je zuvor.

Seit 2020 kümmert sich NAH.SH auch um On Demand-Angebote und Verkehrsmittel für die letzte Meile, wie etwa Sharingdienste. Auf diesem Boden ist das Modellprojekt SMILE24 für die Schleiregion entstanden. Ein von der NAH.SH erstellter Leitfaden soll Kommunen in ganz Schleswig-Holstein helfen, On Demand-Verkehre einzurichten. Ab Dezember ist das Dokument bei NAH.SH abrufbar. Mit dem mobiliteam by NAH.SH nahm im Jahr 2021 ein Team für innovative Mobilität seine Arbeit auf. Es unterstützt Kommunen landesweit dabei, nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Björn Demmin, Landrat des Kreises Plön und Mitglied des NAH.SH-Aufsichtsrates: „Für die Menschen, die den Nahverkehr nutzen ist es wichtig, dass das System ineinandergreift, Umstiege zwischen Verkehrsmitteln klappen und wir die gesamte Mobilitätskette mitdenken, damit Fahrgäste sich einfach und schnell orientieren können. Bei diesen Punkten haben wir in den vergangenen Jahren viel erreicht.“

Der Nahverkehr spricht eine Sprache
Mit der Verbundgründung haben die Verbundpartner auch ein neues Design für Bahnen und Busse ausgerollt. Die Fahrzeuge auf Schiene und Straße bekommen nach und nach einen frischen Anstrich in Türkis und Dunkelblau sowie eine neue Innenraumgestaltung. Das Ziel war auch hier: Einheitlichkeit und eine leichtere Orientierungsmöglichkeit für die Fahrgäste. In den Kreisen Nordfriesland, Ostholstein und Rendsburg-Eckernförde fahren schon alle Busse im NAH.SH-Design. Viele Züge in Schleswig-Holstein haben mittlerweile ebenfalls das NAH.SH-Design, zum Beispiel in den Akkunetzen. Der Nahverkehr ist dadurch auch optisch moderner und wahrnehmbarer geworden – das trägt zu einem besseren Image bei.

Neben dem neuen Design haben die Verbundpartner dafür gesorgt, dass Bahnen und Busse in Schleswig-Holstein nachhaltiger unterwegs sind. Viele Fahrzeuge haben alternative Antriebe bekommen, fahren mit Strom, Wasserstoff oder Bio-Kraftstoffen. Der Verbund leistet so seinen Beitrag dazu, dass der echte Norden seine Klimaziele erreicht. Leuchtturm-Projekt war die Ausschreibung der Akkuzüge in Schleswig-Holstein, durch die die Dieselzüge aus 40 Prozent des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein verschwinden.

Dr. Arne Beck, Geschäftsführer der NAH.SH: „Dieses Projekt war so erfolgreich, weil alle Partner an einem Strang gezogen und sich getraut haben, unbekannte Wege zu gehen – die Ausschreibung wurde technologieoffen durchgeführt und die Infrastruktur innerhalb weniger Jahre ertüchtigt. Durch dieses Zusammenwirken haben wir es geschafft, in relativ kurzer Zeit 55 neue Züge auf insgesamt 11 Bahnlinien an den Start zu bringen. Dieser Zusammenhalt und die gemeinsame Vision der Beteiligten bringen den Nahverkehr in Schleswig-Holstein immer wieder entscheidend voran.“ Das gelte auch für übergreifende Infrastrukturthemen wie zum Beispiel die Barrierefreiheit an Stationen, bei dem NAH.SH als Verbund maßgebliche Verbesserungen für Schleswig-Holstein erreichen konnte.

Der Schleswig-Holstein-Tarif: einfacher für alle
Die Verbundpartner haben den Schleswig-Holstein-Tarif entbürokratisiert und dafür gesorgt, dass er in allen Kreisen des echten Nordens gilt. 2024 gelang ihnen außerdem gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und der für den Tarif zuständigen NSH ein großer Wurf: Mit dem Tarifentwicklungsplan (TEP) wurde eine neue Tarifsystematik für den Nahverkehr erarbeitet. Der künftige Tarif wird auf drei Preisstufen und wenige übersichtliche Angebote reduziert. Die Fahrgäste müssen sich künftig nur noch entscheiden, ob sie Einzel-, Tages- oder Monatskarten lokal, für das Umland oder das gesamte Netz kaufen möchten. SH-Tarif und hvv-Tarif werden sich in Zukunft in ihrer Anwendbarkeit kaum noch unterscheiden. Mit der Vereinfachung des Tarifs und der dadurch leichteren Orientierung für die Fahrgäste hat der Verbund ein Kernziel erreicht.

Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister von Kiel und stellvertretender Präsident des Städtetages: „Fahrgäste in Schleswig-Holstein nehmen den komplexen Tarif und den Fahrkartenkauf als Einstiegshürde für den Nahverkehr wahr. Die gute Zusammenarbeit der Verbundpartner hat erreicht, dass der Schleswig-Holstein-Tarif deutlich einfacher wird. Endlich wird es einfacher! Das ist ein wirklich tolles Ergebnis für den Nahverkehr im ganzen Land.“

Zudem sind im gemeinsamen Tarif attraktive Angebote für unterschiedliche Zielgruppen entstanden: ein Semesterticket für Studierende (2019), ein Jobticket für Pendler*innen (2021) und ein Deutschland-Schulticket (ab Januar 2025) zum Beispiel. Die NAH.SH-App (gestartet 2015) und das mobile Ticketing (seit 2020) vereinfachen den Zugang zum Ticketsystem.

Ländlicher Raum und Qualität weiter im Fokus
Mehr Fahrgäste in den Nahverkehr bringen – das bleibt Ziel des Nahverkehrsverbundes. Das gute Angebot im städtischen Raum soll erhalten, das im ländlichen Raum weiter ausgebaut werden. Dabei sollen neue Bedienformen wie On Demand-Dienste helfen. Der neue Tarif soll ein Anreiz zur Nahverkehrsnutzung sein. Gleichzeitig arbeitet der Verbund daran, die Qualität und Zuverlässigkeit von Bahn und Bus zu verbessern. Dr. Arne Beck: „Wir bleiben dran an der Verkehrswende und arbeiten weiter daran, den Nahverkehr zu einer besseren Alternative für Schleswig-Holstein zu machen.“