Die Nah.sh Fahrplan-auskunft
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Instandhaltungswerk für Akkuzüge in Rendsburg eröffnet

Nach einer Bauzeit von 19 Monaten hat der schweizerische Zughersteller und Servicedienstleister Stadler seinen jüngsten Service-Standort in Deutschland eingeweiht. Das hochmoderne Werk ist speziell auf die Wartung und Reparatur der neuen batterieelektrischen Regionaltriebzugflotte des Typs FLIRT Akku ausgelegt.

Gemeinsam mit Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus für Schleswig-Holstein, Dr. Arne Beck, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (NAH.SH) und weiteren geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft hat Stadler das hochmoderne Instandhaltungswerk im Herzen Schleswig-Holsteins feierlich eröffnet.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: «Ich freue mich, dass wir jetzt in Schleswig-Holstein beste Bedingungen haben, damit die Akkuzüge über eine lange Zeit gut unterwegs sein können. Eine tolle Entwicklung sowohl für unsere Klimaschutz-Ziele als auch für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein.»

Dr. Arne Beck, NAH.SH-Geschäftsführer, ergänzt: «Ein wesentlicher Beitrag zu einem stabilen Betrieb mit den neuen Akkuzügen sind kurze Wege zu guter Instandhaltung - und das in Herstellerhand also durch absolute Expert*innen. Es ist toll, dass jetzt auf immer mehr Linien in Schleswig-Holstein Fahrgäste von den Vorteilen der Akkuzüge profitieren können.»

Die Anlage wurde auf einem insgesamt 77.000m² großen Grundstück im Norden Rendsburgserrichtet und umfasst eine Fahrzeughalle, die mit zwei Gleisen inklusive Gruben, Dacharbeitsständen und Werkstätten ausgestattet ist, sowie eine Außenreinigungsanlage. Das Werk wurde speziell für die Behandlung, Aufladung und Lagerung der Batterien konzipiert, welche die FLIRT Akku Züge antreiben. Daher befinden sich im Außenbereich acht Stellplätze mit
Oberleitungsanlagen, an denen die Akkuzüge nachgeladen werden können. Auch entnommene Batterien werden sorgfältig aufbewahrt: Hierfür stehen eigens entwickelte Diagnosecontainer zur Überwachung der Zugbatterien bereit. Diese erfassen umfangreiche Daten der Energiespeichersysteme, um rechtzeitig zu entscheiden, ob zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. Die Signaltechnik, die auf dem Werksgelände zum Einsatz kommt, stammt ebenfalls von Stadler.

«Wir sind sehr stolz, heute unsere erste Werkstatt für Akkuzüge einweihen zu dürfen. Als Hersteller und Instandhalter der FLIRT Akku Flotte für Schleswig-Holstein schaffen wir eine nachhaltige Wertschöpfung und erreichen so eine optimale Lebensdauer der Zugflotte über mehrere Jahrzehnte aus einer Hand.», erklärt Daniel Baer, Divisionsleiter Service der international
agierenden Stadler Rail Group. «Der Weg zu diesem Meilenstein war allerdings nicht leicht und geprägt durch die Coronapandemie sowie die angespannte weltpolitische Lage. Erhebliche Zeitverzögerungen, Kostensteigerungen und Materialengpässe haben uns vor zusätzliche Herausforderungen gestellt, die wir dank der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten überwinden konnten.»

Edzard Lübben, Geschäftsführer der Stadler Rail Service Deutschland GmbH, sagt: «Vielen Dank an unser Team, das mit seinem großartigen Einsatz unser gemeinsames Ziel vorangetrieben hat. Die Eröffnung des Werks ist ein wichtiger Meilenstein für die Region. Sie stärkt nicht nur die Infrastruktur im Bereich des Schienenverkehrs, sondern schafft auch insgesamt 30 Arbeitsplätze. Ein paar offene Stellen sind noch zu besetzen, um das Team vor Ort in Rendsburg weiter zu stärken.»

Zum FLIRT Akku

Der FLIRT Akku Zug ist die batteriebetriebene Ausführung der FLIRT-Typenreihe aus dem Hause Stadler. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) hat im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein im Juli 2019 im Rahmen einer Innovationspartnerschaft 55 zweiteilige FLIRT Akku bestellt. Die batteriebetriebenen Triebzüge fahren seit Oktober 2023 als weltweit erste
batterieelektrische Zugflotte im regelmäßigen Linienbetrieb.

Ausgelegt für nicht- oder nur teilelektrifizierte Strecken ist der FLIRT Akku vielseitig einsetzbar. Das Laden der Batterien ist während der Fahrt unter Oberleitung sowie an elektrifizierten Endhaltepunkten möglich. Zusätzlich wird die Bremsenergie in den Batterien gespeichert. Damit kann das Fahrzeug effizient und energiesparend eingesetzt werden. Die Erbringung aller Instandhaltungs- und Serviceleistungen über 30 Jahre durch den Hersteller garantiert eine zuverlässige Verfügbarkeit.

 

Foto: Stadler